Wir veranstalten regelmäßig Abende und Vorträge zu verschiedensten Themen rund um den Weinhandel in Traben-Trarbach. Auf dieser Seite finden Sie dazu begleitendes Material in Form von Bildern, Videos oder Präsentationen. Ebenfalls nehmen wir gerne Themenvorschläge an. Schreiben Sie uns dazu einfach eine Mail.
09. Februar 2019: Buchvorstellung: Die Geschichte des Moselweinhandels von 1700 bis 1918 von Wolfgang Sartor
Eine höchst erfreuliche Anzahl von Interessenten hatte sich am Samstag, den 09.02.2019 im Ausstellungsraum der Gesellschaft eingefunden, um mehr über die Entstehung dieses Buches zu erfahren. Der Vorsitzende des Gesellschaft Casino, Roman Weisskopf, begrüßte die Anwesenden, ebenfalls den Autor des Buches, Wolfgang Sartor sowie den „Mentor“ und Unterstützer des Buches, Herr Willkomm. Inhaber von der Weinkellerei Mertes in Bernkastel. Sartor referierte kurz wie er über Jahre zum Forscher und zu den Ursprüngen dieses Buches gekommen ist.
Anschließend begann J. Langguth eine Lesung aus dem Buch über die Entwicklung der Familie Kayser in der Weinbranche. Das interessante an diese Weinfamilie ist, daß sie sich schon sehr früh in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf den englischen Markt begab, dort eine Niederlassung errichtete und selbst für kurze Zeit Hoflieferant in deutschen Weinen des englischen Hofes wurde. Das geschah in den Jahren, als Königin Victoria mit ihrem deutschen Ehemann aus dem Hause Hannover regierte. Die Erstellung der Kellerer Julius Kayser im Jugendstil durch Architekt Bruno Möhring, der damals regelmäßig in der Gesellschaft Casino verkehrte, war natürlich zu Anfang des 20. Jahrhundert ein Höhepunkt. In der Kellerei lagerten zeitweise bis zu 1.000 Fuder zumeist Moselwein. Was nicht mehr in dem Buch von Sartor erwähnt ist, aber von dem Redner hinzugefügt wurde, war die Nachkriegsentwicklung der Firma. Julius Kayser kam ab 1972 in amerikanischen Besitz, wuchs zu einem absoluten unternehmerischen Höhepunkt mit Tankvolumen über 1. Mio L. 1987 aber wurde die Firma aus heute noch unverständlichen Gründen von der Spirituosenfirma Seagram geschlossen. Damit ging ein stolzes Kapitel einer Weinhandlung zu Ende. Herr Willkomm, der Initiator des Buches, schilderte anschließend warum er die Motivation hatte, ein solches Buch entstehend zu lassen: Es drohte die Gefahr, daß das Wissen über den ehemaligen Weinhandel verloren ging, dabei war diese Periode ein Höhepunkt besonders unserer Stadtgeschichte..
Vielmals ist Negatives über die Weinkellereien berichtet worden, aber es waren sie, die den Vertrieb unserer Moselweine und das Image weltweit förderten wozu der einzelnen Winzer nicht in der Lage waren. Ende des letzten Jahrhunderts genügte oft der Gegenwert eines (!!) Fuders Wein die Lebenskosten eines Winzers zu decken. Es wäre zu schön, würden wir heute noch ähnliche Verhältnisse haben. Willkomm erneuerte seine Ablehnung gegenüber dem deutschen Weingesetz und lobte das französische Gesetz, was größere Möglichkeiten der Weinvermarktung ermögliche. Der Erfolg der ehemaligen Weinkellereien unserer Stadt beruhte sicherlich auch auf der Tatsache, daß der Protestantismus der Stadt größeren Zugang zum Berliner Hof gab wie auch zum späteren Preussentum, welches das Rheinland nach Napoleon übernahm. Der Niedergang der Kellereien ist teilweise mit dem enormen Strukturwandel auf dem Absatzmarkt zu begründen, sowie mit dem erheblichen Verlust durch den Blutzoll während des zweiten Weltkrieges. Da hatten etliche Firmen keine Nachfolger mehr. Das oben erwähnte Buch ist für viele Bürger unserer Stadt von hohen, geschichtlichen Wert und kann in unserer Buchhandlung in der Brückenstraße erworben werden. Die Gesellschaft Casino bemüht sich um die Geschichte unserer Stadt und weist heute schon auf weitere Vorträge im März und April hin und freut sich auf Ihren Besuch!
05. Mai 2017: Modelle der früheren Transportschiffe auf der Mosel als neues Highlight der Ausstellung
Wir freuen uns sehr, dass wir mit drei originalgetreuen Modellen der früheren Moseltransportschiffe unsere Ausstellung erweitern und weiter vervollständigen können! Anlässlich der diesjährigen Generalversammlung hatten wir das Glück, dass der Erbauer der Schiffe, Herr Dieter Eyhoff aus Trier, seine Werke persönlich unserem Direktorium als freundliche Ausstellungs-Leihgabe übergab wie auch umfassend deren frühere Bedeutung und Wichtigkeit für den Transport des Weines auf der Mosel erklärt und dargelegt hat. Wir danken Herrn Eyhoff herzlich für diese wichtige Bereicherung der Ausstellung!
21. April 2017: Die Bedeutung der Reichsbank und Weinkellereien um die Jahrhundertwende